Mein Name ist Gina Göricke, ich bin 17 Jahre alt und mache mein Abitur am Mulvany Berufskolleg. Ich wurde als eine von 83 weiteren Schülerinnen, Schülern und Journalisten zum Jugendpressetag am 14. Dezember 2018 nach Berlin eingeladen. Dort hatte ich die Chance die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, zu treffen und ihr Fragen zu stellen.
Der Tag in Berlin startete um 11:45 Uhr im Ministerium. Ich war etwas früher vor Ort und konnte mir zur Überbrückung der Zeit das kleine Museum im Eingangsbereich ansehen. Dabei konnte ich mir auch einen ersten Eindruck über die anderen Teilnehmer machen, welche alle sehr nett waren. Ich durfte zwei etwas jüngere Mädchen aus Bayern kennenlernen. Es war sehr interessant, mich mit den beiden über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten unserer Schulsysteme unterhalten zu können.
Mit etwas Verspätung kam dann Frau Karliczek um 12 Uhr an und somit war der Jugendpressetag eröffnet. Circa eine Stunde hatten wir Zeit der Ministerin Fragen aus den Bereichen Bildung, Forschung aber auch zu ihrer Person zu stellen. Aufgrund der Zeit hatte jeder nur die Chance, eine einzige Frage zu stellen. Es wurden Fragen zu ihrem Leben gestellt, vor allem zum Thema Schule aber auch zu politischen Äußerungen.
Ich habe vorab mit dem Talentscout meiner Schule gesprochen und er erzählte mir von den Ruhrtalents. Die Ruhrtalents und Talentscouts bilden ein Bildungsprogramm, welches durch Workshops, kulturelle Veranstaltungen, Seminare und Exkursionen Schülerinnen und Schülern aus dem Ruhrgebiet unterstützt. Um ein Ruhrtalent zu werden, müssen die Schülerinnen und Schüler bestimmte Kriterien erfüllen. Darunter fallen zum Beispiel, dass dem/der Schüler/Schülerin Bildung wichtig ist, dass er/sie eine überdurchschnittliche Leistung im sozialen Kontext hat, eine Haupt-, Real-, Sekundar-, oder Gesamtschule sowie ein Berufskolleg oder ein Gymnasium besucht. Bei Bedarf erhalten die Schülerinnen und Schüler finanzielle Unterstützung durch zum Beispiel Bereitstellung eines Laptops.
Die Stipendiaten erhalten individuelle Angebote, die sich an ihren persönlichen Interessen orientieren und ihre Stärken sollen gezielt entwickelt werden, zum Beispiel durch Sprachkurse für Auslandsjahre.
Ich habe mich über das Schülerstipendium informiert und dann deutschlandweit recherchiert: Es gibt kein anderes Stipendium in dieser Form in Deutschland. Es gibt Stipendien für Studenten und Auszubildende, aber nicht für Schülerinnen und Schüler. Und so ergab sich meine Frage an die Ministerin: „Warum ist so ein Stipendium nur einmalig in Deutschland, wenn es doch genug Schülerinnen und Schüler gibt, die davon profitieren würden?“
Frau Karliczek kannte dieses Programm nicht und erzählte von einem ähnlichen Stipendium für Auszubildende in ihrem Ort. Auch sagte sie, dass solche Programme Gold wert seien und unbedingt gefördert werden müssten. Wie dies allerdings geschehen könne, sagte sie nicht.
Durch die leider viel zu kurze Zeit musste die Sitzung mit noch vielen offenen Fragen beendet werden, doch haben alle Teilnehmer die Chance, ihre Fragen per E-Mail an Frau Karliczek zu schicken. Nächstes Jahr soll zusätzlich eine Telefonkonferenz stattfinden.
Nach dem Gespräch gab es noch einen Fototermin, in dem Einzel- und Gruppenfotos mit der Ministerin gemacht wurden. Mittagessen stand uns auch zur Verfügung. Anschließend besuchten wir das Futurium, ein Museum, welches erst nächstes Jahr eröffnet wird. Dort erhielten wir eine exklusive Führung durch das noch unfertige Museum, welches sich um das Thema Zukunft dreht.
Nach der Führung war der Jugendpressetag beendet. Die meisten Teilnehmer machten sich schon wieder auf den Weg nach Hause. Ich hatte die Chance, noch länger zu bleiben und Berlin zu erkunden.
Der Jugendpressetag hat mir alles in allem sehr gut gefallen. Wenn ich noch einmal die Chance habe teilzunehmen, würde ich das unbedingt wahrnehmen. Auch allen anderen Jugendlichen mit Interesse an Journalismus und Politik kann ich sehr ans Herz legen, sich über das Jugendmedien Zentrum und den Jugendpressetag zu informieren.
Text: Gina Göricke (HBFG11a)