Weihnachtsaktionen sind an unserer Schule Tradition. In Erinnerung geblieben sind Krippenspiele, von Schülerinnen und Schülern geschrieben, wochenlang eingeübt und dann am letzten Tag vor den Weihnachtsferien mit doppelter Besetzung in Endlosschleife im immer prall gefüllten Raum D106 aufgeführt. Das jugendliche Publikum war durchweg begeistert ob der modernen Interpretation, der eine oder andere konservativ eingestellte Lehrer eher ein wenig pikiert, da ihm das Stück ein bisschen zu sehr in Monty Python-Manier daherkam.
Dann gab´s Weihnachtsausstellungen, die weniger anheimelnd wirkten als provokant, weil in der Krippe kein rosiges Jesuskind lag, sondern ein Haufen blanker, kalter Dollars und der Adventskranz und der Tannenbaum mit kleinen Handgranaten und glitzernden Pershings (natürlich allesamt aus Pappmaschee) geschmückt waren. Legendär auch der große Weihnachtsmarkt im gesamten Schulgebäude, auf dem alle Klassen mit einem eigenen Stand vertreten waren. Da duftete es dann nach Glühwein (selbstverständlich ohne Alkohol), nach selbstgebackenen Plätzchen und frischen Waffeln; da fand manch einer noch in der Bastelwerkstatt oder auf den Trödeltischen ein passendes Weihnachtsgeschenk.
Ja, Weihnachtsaktionen sind an unserer Schule Tradition und sollen es auch bleiben. So waren denn alle am Schulleben Beteiligten zu den diesjährigen „Weihnachtsaktionen vor der Weltkarte“ eingeladen. Die Nikolauswoche startete provokant: „Ehre sei Gott und auf Erden Frieden.“ Frieden auf Erden? Wie wenig friedlich die Welt im Jahre 2017 aussieht, konnte die FOS 13 mit ihren Plakaten zu den zahlreichen Kriegsschauplätzen auf unserem Planeten erschreckend eindrucksvoll demonstrieren. Also: „Ehre sei Gott und auf Erden Frieden“? Wer meint, die Weihnachtsbotschaft leugne die Realität und vertröste lediglich, hat sie gründlich missverstanden. Sie spendet Trost, vertröstet aber nicht. Vielmehr macht die Verheißung Hoffnung und fordert dazu auf, die Furcht zu überwinden und sich für den Frieden in der Welt stark zu machen.
Heiter, hintergründig jedoch ebenfalls durchaus kritisch, vor allem aber „schön schräg“ ging‘s dann nach der „Montags-Friedens-Demo“ am Dienstag weiter mit Advents- und Weihnachtsgedichten u.a. von Hanns Dieter Hüsch und Loriot, die mit Wortwitz und manchmal bitterböser Ironie das, was sich in vielen Familien um Weihnachten herum abspielt, als wenig weihnachtlich entlarven.
Setzten die ersten Veranstaltungen beim Publikum die Kompetenzen Zuschauen und Zuhören voraus, war bei den kommenden Aktionen Mitmachen, Mittun unbedingt angesagt. Schoko-Nikoläuse wurden mit persönlichen Grußkarten versehen und an liebe Menschen in der Schule verschenkt, häufig als Dankeschön, manchmal als Entschuldigung oder einfach auch nur, um dem anderen zu zeigen, dass man ihn mag und an ihn denkt.
„Wünsche zu Weihnachten“ wurden formuliert und alternativ zu einem Wunschbaum dekorativ an der Fensterscheibe im Foyer befestigt. Hinzu kamen in einer weiteren Aktion leuchtend orange Zettel mit Antworten der Schülerinnen und Schüler auf die Frage: „Und wofür bist Du dankbar?“
Den fröhlichen Abschluss bildete am Donnerstag in der zweiten Pause ein Flashmops – pardon – Flashmob: Ein Potpourri aus internationalen Weihnachtsliedern lud zum Mitsingen ein. Seitdem überlegt der eine oder andere noch, wie er den Ohrwurm „Feliz Navidad“ erfolgreich wieder loswerden könnte.
Wir wünschen allen frohe Weihnachten!
Danke an alle Mitwirkenden der diesjährigen Weihnachtsaktionen, insbesondere an die Klassen FOS 13 und PKA U sowie an das LehrerInnen-Vorbereitungsteam.
Text: Beate Kleiner