Am diesjährigen Nikolaustag findet der Start-up|at school-Wettbewerb seinen Höhepunkt in der Abschlussveranstaltung und Preisverleihung in der Filmwelt Herne. Vier Schülerteams aus der FOS 13a präsentieren vor einem großen Publikum und in feierlichem Rahmen ihre Start Up-Unternehmen sowie Businesspläne und liefern mit einem kurzen Werbefilm buchstäblich ganz großes Kino ab. Als überzeugendstes Gründervorhaben prämieren die hochrangigen Jurymitglieder die „Cleo Cosmetics GmbH“, deren Gründerinnen Kübra Eker, Oksana Gavrilova, Mallia Gluch und Bianca Schultz eine praktische Lösung für haarige Angelegenheiten vorstellen: die Bürste „Cleo Brush“.
Prof. Dr. Patrick Lentz, Jurymitglied und Dekan im Bereich Wirtschaft des Instituts für Fernstudien an der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld, lobt in der Laudatio für den 1. Platz nicht nur das innovative Produkt, sondern auch den ausführlich ausgearbeiteten sowie hervorragend nachvollziehbaren Businessplan der vier jungen Gründerinnen.
Allerdings haben es alle vier Start-up|at school-Teams der Jury nicht leicht gemacht, eines als bestes hervorzuheben, betont Prof. Dr. Lentz. Denn alle Projektteams haben in den vergangenen Wochen den Begriffen Gründergeist und Innovationsmut mit ihren Geschäftsideen Leben eingehaucht. „Bleiben Sie dran“, ruft Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon in seiner Begrüßung auf und erklärt: „Wir brauchen den Mut, Neues auszuprobieren hier im Ruhrgebiet ganz besonders. Herne war ursprünglich ein kleines Bauerndorf, doch Thomas Mulvany, der Namensgeber Ihres Berufskollegs, machte durch seine innovativen Ideen im Bergbau Herne zu einer Industriestadt. Zwar wird im nächsten Jahr die letzte Zeche im Ruhrgebiet geschlossen, doch gerade dann brauchen wir wieder den Gründergeist und Mut, Neues auszuprobieren, wie ihn Thomas Mulvany hatte und die Start-up|at school-Teams heute haben.“
Neben „Cleo Brush“, der Bürste mit Schwammaufsatz, der nicht nur die Haare gründlich von Knoten befreit, sondern auch dazu dient, Haarprodukte und -pflegemittel gleichmäßig und geschmeidig im Haar zu verteilen, ohne die Hände zu beschmutzen, stellen die engagierten Start-up|at school-Teams drei weitere innovative Geschäftsideen vor: „Magical Mirror“, „Keymember“ und Eingangstüren mit Spionglas.
Der „Magical Mirror“ ist ein Spiegel, der dem Kunden mittels ausgeklügelter Software im Hintergrund ausgewählte Kleidung einer Modekette direkt am Körper darstellt und gewährleistet, dass die Kleidung passt, ohne dass der Kunde sie zeitaufwendig anprobieren muss. „Keymember“ dient als Lösung zum weitverbreiteten Alltagsproblem des lästigen Vergessens oder Verlegens von Gegenständen. Zunächst als Lösungsansatz für das Vergessen des Schlüssels gedacht, kann der Chip mit Bluetooth Empfänger und Öse ebenso gut an allen möglichen Gegenständen befestigt werden. Entfernt sich das Smartphone zu weit vom Chip, ertönt der Signalton des „Keymembers“ auf dem Smartphone und der Besitzer wird erinnert, dass er etwas vergessen hat. Die Eingangstüren mit Spionglas bestehen aus einem ISO genormten Spezialglas, das nur von innen nach außen durchsichtig und von außen verspiegelt ist. So können die Hausbewohner zwar sehen, wer vor ihrer Tür steht, aber der Außenstehende schaut lediglich vor einen Spiegel. Die Türen mit Spionglas bieten somit höchste Diskretion und umfassenden Sichtschutz.
Im Gründertalk der vier Projektteams berichten die Schülerinnen und Schüler von ihren Erfahrungen während der vergangenen, intensiven Monate im Rahmen des Start-up|at school-Wettbewerbs und bestätigen, was Mulvany BK-Schulleiter Thomas Brechtken und Susanne Stegemann, Teamleiterin WFG-STARTERCENTER NRW, als Beweggründe für die nun bereits 7-jährige Kooperation nennen: Die Theorie einmal hautnah zu erleben und in die Rolle eines „echten“ Firmengründers und potenziellen Arbeitgebers zu schlüpfen, zeigt den Schülerinnen und Schülern nicht nur, wie hart der Geschäftsalltag sein kann, sondern darüber hinaus auch sehr konkret, an was Existenzgründer alles denken müssen und wie viele unterschiedliche Fähigkeiten, Talente und Kompetenzen jedes einzelne Teammitglied einbringen kann und muss, damit die Idee nicht nur ein guter Gedanke bleibt. Unisono resümieren die vier Projektteams: „Wir sind stolz und sehr froh, dass die stressige Zeit hier und heute ihren Abschluss findet, aber wir haben sehr viel gelernt, viele Einblicke in die Praxis erhalten und uns im Team trotz der vielen Arbeit immer gestärkt. Das war eine ganz tolle Erfahrung.“
Über diese schöne Erkenntnis hinaus erhalten zum Abschluss der Veranstaltung alle Start-up|at school-Projektteams von Dr. Frank Dudda und Thomas Brechtken ihre Teilnahmeurkunden sowie eine Nikolaustüte mit einem Kinogutschein. Die vier Gewinnerinnen freuen sich neben der besonderen Anerkennung ihrer Geschäftsidee auch noch über eine Prämie in Höhe von je 100,00 Euro von der Sparkasse Herne.
Text: Katrin Kurlbaum
Fotos: Frank Dieper, Stadt Herne und Katrin Kurlbaum