Mit BISK (Berufliche, Interkulturelle und Sprachliche Kompetenzen durch Mobilität in der Erstausbildung) will die EU Auslandsaufenthalte im Rahmen des europäischen Programms für lebenslanges Lernen – Leonardo da Vinci Mobilität – fördern.
Erstmals wird eine Schülerin unseres Berufskollegs diese Möglichkeit nutzen. Vom 20. Juni bis 18. Juli wird Annika Hilkmann, Auszubildende bei Rud-Schöttler Umformtechnik und Systemlieferant in Hagen und Schülerin der IU 2 unseres Berufskollegs, ein Praktikum in einem Schwesterunternehmen ihres Ausbildungsbetriebes in Großbritannien absolvieren.
Pfarrer Dr. Horst Hoffmann, der gemeinsam mit der Europakoordinatorin, OStR‘in Barbara Koßmann, die Praktikantinnen und Praktikanten begleitet, die an einem solchen Projekt interessiert sind, hat mit Annika Hilkmann über ihr Auslandspraktikum gesprochen.
Horst Hoffmann (HH): Kannst Du kurz berichten, wie Du auf die Idee gekommen bist, einen Teil Deiner Ausbildung im Ausland zu verbringen.
Annika Hilkmann (AH): Der Gedanke ist bei mir entstanden, als Sie Anfang des Schuljahres für ein solches Praktikum geworben und uns einen Flyer zur ersten Information verteilt haben. Ich habe daraufhin mit meiner Ausbilderin darüber gesprochen. Sie hat gleich sehr positiv reagiert. Gemeinsam haben wir Kontakt zur Bezirksregierung aufgenommen und die Sache so auf den Weg gebracht.
HH: In welchem Unternehmen wirst Du arbeiten?
AH: Unser Unternehmen hat eine Vertriebseinheit in Großbritannien. Dass es da schon eine betriebliche Verbindung gibt, hat das Projekt wesentlich erleichtert. Das Unternehmen hat dreizehn Mitarbeitende und liegt in Whitstable im Südosten von England.
HH: Weißt Du schon, welche Tätigkeiten Du während Deines Aufenthaltes ausüben wirst?
AH: Ich habe mich für den Verkauf entschieden. Mir ist der Kundenkontakt wichtig. In dem Bereich kann ich sicher viele positive Erfahrungen sammeln. Außerdem bietet mir das am ehesten die Gelegenheit, meine Sprachkenntnisse zu optimieren. Ich habe schon einmal zwei Monate in einer Gastfamilie in Kanada gelebt. Darauf möchte ich sprachlich gerne aufbauen.
HH: Wie wirst Du vor Ort wohnen?
AH: Whitstable ist ein Touristenort und von daher ausgesprochen teuer. Ich wohne in einem Hotel. Die Kosten werden durch meine Firma und den Förderbeitrag der Bezirksregierung gedeckt. Trotzdem wird das Leben durch die alltäglichen Ausgaben für meinen Lebensunterhalt meinen Geldbeutet ziemlich beanspruchen.
HH: Worauf freust Du Dich, worauf bist Du gespannt?
AH: Ich freue mich auf ein anderes Land mit einer anderen Sprache und Kultur. Hinsichtlich meiner beruflichen Ausbildung bin ich gespannt darauf, eine andere Unternehmenskultur kennenzulernen.
HH: Gibt es auch Befürchtungen?
AH: Ich bin gespannt darauf, wie ich dort aufgenommen und im Betrieb klar kommen werde. Ich hoffe darauf, auch in der Freizeit mit anderen etwas machen zu können und nicht die ganze Zeit auf meinem Zimmer zu hocken. Über Mobiltelefon und Internet werde ich in der Zeit Kontakt zu Menschen halten, die mir hier wichtig sind.
Wir werden nach der Rückkehr von Annika Hilkmann das Projekt gemeinsam auswerten und hoffen dann, weiteren Auszubildenden Lust auf ein Praktikum im Ausland zu machen.
Dr. Horst Hoffmann