Das Handy brummt. Endlich sendet jemand eine Nachricht. Doch statt eines netten Grußes kommt nur eine anonyme Nachricht mit einem „DickPic“ (Dick = Penis; Pic = Picture). Auf die Frage, wer alles schon derartige Intimfotos erhalten habe, viel Nicken bei unseren Schülerinnen. Sexualisierte Gewalt, wie sie hier zu erleben ist, ist nur die traurige Spitze des Eisbergs.
Daher fand das Team des KulturCafés dieses als Anlass, zum „Orange Day“ am 25.11.2020, an dem weltweit der Gewalt gegen Mädchen und Frauen gedacht wird, das in orangefarbenes Licht getauchte Mulvany Berufskolleg in eine coronagerechte Ausstellung zu verwandeln.
Fakten und Statements zu den Themen häusliche, digitale und sexualisierte Gewalt sowie sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in Deutschland und in europäischen Staaten wurden gesammelt und schüler*innengerecht gestaltet. Ebenfalls wurde die „Istanbul-Konvention“ des Europarates thematisiert. Besonders positiv wurde von den Schülerinnen aufgenommen, welche Hilfen es im jeweils konkreten Fall gibt. Auch dass „Flirten“ auf gleichberechtigter Kommunikation im Gegensatz zur sexuellen Belästigung beruht. Und ein „Nein“ auch wirklich NEIN bedeutet.
Eine erste Auswertung der Umfrage lautet: Gerne mehr und regelmäßig zu diesem Thema – allerdings wesentlich häufiger von Schülerinnen als von Schülern gewünscht.
Großen Anklang fand die Fotoausstellung zum Thema „Umgang mit unerwünscht zugesendeten DickPics“, in der DickPics mit Obst und Gemüse dargestellt wurden.
Text und Fotos: Mirjam Kaltegärtner
Fotos „DickPic“: https://unsplash.com/@dainisgra, veris und https://unsplash.com/@charlesde, luvio