Am 22. und 23.01.2019 fand am Mulvany Berufskolleg das Projekt
Migration und Integration in Deutschland am Beispiel der Deutschen aus Russland statt.
Zu Beginn der 90-minütigen Veranstaltung stellte uns der Projektleiter Jakob Fischer die Frage: „Was ist Integration?“
Integration bedeutet Gleichberechtigung und Chancengleichheit für alle in Deutschland lebenden Menschen! Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration in Deutschland ist die Aufnahmebereitschaft seitens der ansässigen Bevölkerung und der Integrationswille der Migranten.
In der deutschen Bevölkerung haben 25% einen Migrationshintergrund. Ich selbst bin Deutsche, habe aber ausländische Wurzeln. Mein Opa kam nämlich 1977 als türkischer Gastarbeiter nach Deutschland und blieb auch anschließend hier.
Es gibt verschiedene Arten der Zuwanderung. Heutzutage kommen viele Asylbewerber nach Deutschland, die vor Krieg etc. flüchten. Es gibt aber auch Aussiedler, umgangssprachlich eher bekannt als Russlanddeutsche oder Deutsch-Russen.
Jakob Fischer ist ein Zeitzeuge der Geschichte jener Deutschen aus Russland. Es war für mich besonders interessant zu hören, dass in der Vergangenheit auch viele Deutsche aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verließen. Es wanderten nämlich einst Deutsche als Gastarbeiter nach Russland aus. Der Grund der Auswanderung war, dass Zarin Katharina den Deutschen 1763 ein umfangreiches Angebot machte, z. B. Zuteilung an Land, freie Steuerjahre, Berufs- und Religionsfreiheit. Allerdings hielt die Zarin ihre Versprechungen nicht ein. Dennoch lebten über 100.000 Deutsche in 3.536 deutschen Siedlungen in Russland. Im Zuge der Weltkriege fielen die Deutschen in Russland Verschleppungen, Enteignungen, Zwangsarbeit und Deportationen zum Opfer. Daher wollten viele nach Deutschland zurück. Mit dem Moskauer Vertrag 1970 begann die Ausreisewelle. Auch diese Deutsch-Russen galt es in Deutschland zu integrieren.
Im Moment, da Deutschland nach einem Rezept für eine gelungene Integration sucht, könnte man sich diese erfolgreiche Integrationsgeschichte der Deutsch-Russen zum Vorbild nehmen.
Ich bedanke mich bei Herrn Jakob Fischer, dass er uns Einblicke in die deutsch-russische Vergangenheit gegeben hat.
Text: Erva Yilmaz, KABM1